Animes mit radikalen Richtungswechsel – Wie Sequels scheitern
Es gibt viele Animes, die wir mögen und nicht selten auch eine weitere Staffel spendiert bekamen. Bei fast jeder Anime-Produktion ist es üblich, dass das selbe Produktionsteam bzw. Animationsstudio an einer potenziellen Fortsetzung des Animes arbeiten, um Design, Story-Leitfaden und den Stil beizubehalten. Gerade deshalb entschied man sich für eine Fortsetzung des Animes. Obwohl in allen Animes unterschiedliche Verantwortliche und Produktionsteams an einzelnen Episoden arbeiten, wird der Stil der Serie beibehalten. Nur in seltensten Fällen kann es zu massiven Qualitätsunterschieden kommen, weil an einer bestimmten Episode nicht der Qualitätsstandard aufgrund von beispielsweise Budget oder Personalmangel (siehe: Dragonball Super – Episode 5) erreicht wird.
Dass es aber zu einem kompletten Qualitätsunterschied zwischen zwei Staffeln einer Serie kommen kann, passiert hingegen extrem selten. Doch es gibt sie: Serien, die sich zwischen der ersten und zweiten Staffel voneinander extrem unterscheiden.
Während in der ersten Staffel eine bestimmte Richtung und Stil verfolgt wurde, änderte sich das mit der nachfolgenden Staffel urplötzlich und man bekommt das Gefühl, eine völlig neuartige Serie zu sehen – mit dem selben Hauptprotagonisten und der identischen Geschichte. Die Unterschiede können dabei auf verschiedene Weise auffallen. Entweder änderte sich die Atmosphäre, für die die Serie eigentlich bekannt “wurde” – das Charakterdesign wurde plötzlich eine ganz anderes – die Story hat sich schlagartig verändert – oder gleich der ganze Animations- und Zeichenstil wurde so geändert, dass der Anime kaum wieder zu erkennen ist.
Mit dem heutigen Beitrag möchten wir euch einige Beispiele aufzeigen, in denen genau diese Unterschiede eingetroffen sind und was exakt verändert wurde. In den häufigsten Fällen treffen diese Entscheidungen oft auf Kritik von Fans der vorherigen Staffel – so dass der Anime abgebrochen wird. Manchmal jedoch werden diese gelobt – und bei einigen Änderungen sorgt es für Schulter zucken.
Das allerdings solche Radikale Einschnitte in diversen Animes nicht dem Animationsstudio zuzurechnen sind, sondern eher das jeweilige Produktions-Komitee solche Entscheidungen trifft, wurde schon in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag erläutert.
Wir zeigen euch vier (+1) Animes, an welchen eine derartige Änderung vorgenommen wurde.
Bedenkt, dass es bei der einen oder anderen Erwähnung eine mildere Form von Spoiler enthalten könnte – wir aber bestmöglich versuchen, es zu verhindern ohne dass es euch auf irgendeine Weise verwirren könnte.
Viel Spaß beim lesen!
Gunslinger Girl – Staffel 1 vs. Staffel 2
Einer der kontroversesten Serien die vor fast 10 Jahren erschienen ist und bereits zwei Staffeln bekam. Es handelt sich hierbei um Gunslinger Girl – eine Serie, in der kleine Mädchen zu “Killer-Maschinen” ausgebildet werden. Tatsächlich erfährt man allerdings, dass die Mädchen auf unterschiedliche Art und Weise vom Leben ausgesetzt wurden.
Sei es bei einem Verkehrsunfall, in dem die Eltern getötet worden sind und das Kind kaum Überlebenschancen hatte – Kinder die ausgesetzt, entführt oder vielleicht missbraucht worden sind – Möglicherweise auch andere Kinder, die das pure böse eines Menschen gesehen haben, als Seelisches Wrack umher wandern und ihre Überlebenschance gleich Null beträgt. Was sich wie eine Horror-Geschichte anhört, entpuppt sich tatsächlich als so eine – die Mädchen werden von der italienischen Gesellschaft für Soziale Wohlfahrt “modifiziert”, ihre Erinnerungen ausgelöscht und in ihrer, als Resultat daraus, noch kurzen Lebensspanne als Auftragsmörderinnen in Begleitung ihres “Fratellos” (dt.: Bruder, in dem Fall als “Aufpasser) in Italien zur Bekämpfung von Terrorismus eingesetzt werden.
Einer der bekanntesten Szenen ist die bekannte “P90-Szene”, in der Henrietta, eines dieser Mädchen ihre Zurückhaltung verliert und eine Operation fast scheitern lässt.
Die Serie verfolgt dabei eine sehr trübe, fast depressive Stimmung in welcher der Grauton vorherrscht. Wenig Farbe und Farbtöne runden die Atmosphäre ungemein ab und lassen den Protagonisten in einer Lage zurück, die zum Teil auch zum Denken anregt – auch wenn die Serie nichts für jedermann ist. Die Serie wirkt ruhig, aber nicht langsam.
Die Staffel wurde produziert unter dem Studio MadHouse, die u.a. auch Death Note produzierte. Wenn auch nicht für jedermann, traf die erste Staffel auf den richtigen Nerv: Die Atmosphäre und der Stil passte und gefiel einigen Fans durchaus. Bis schließlich die Entscheidung kam, die Fortsetzung unter einem ganz anderen Animationsstudio produzieren zu lassen.
Staffel 2: Eine vollkommen andere Serie
Für die zweite Staffel wurde das Animationsstudio Artland ausgesucht, die für Animes wie Mushihi und Hitman Reborn! bekannt wurde. Charakterdesign und Animation war in dem Fall eine ganz andere und auch der Stil von der ersten Staffel wurde komplett über den Haufen geworfen. Die zweite Staffel wurde “Action-lastiger”, die Auswahl des Soundtracks (bis auf das Opening) klang besonders nach elektrischer Musik und die eine oder andere Hauptprotagonisten bekam urplötzlich eine andere Haarfarbe. Durch den radikalen Einschnitte im Charakterdesign war sie überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen und man erfuhr erst später, um welchen Charakter es sich hierbei handelt.
Anders als in der ersten Staffel wirken die Mädchen auch weniger getrübt oder zurückhaltend. Dieses mal wirken die Mädchen offener und “verspielter”. Stellenweise verloren die Charaktere Details, dadurch wirken die Charaktere “simpler” gestaltet. Das Opening spielte – da dass Studio Gerüchte zufolge nicht genug Budget zur Verfügung gestellt bekam – zunächst eine Fotomontage von bestimmten Ortschaften und Momentaufnahmen, vermutlich aus einer italienischen Kleinstadt. Die Atmosphäre wie man es also von der ersten Staffel noch kannte, blieb somit weg. Der ewige Grau- und Schwarz-ton, der in der ersten Staffel vorherrschte, verschwand vollkommen und die zweite Staffel wurde vor allem eines: Bunter.
Es war eine radikale Form einer Änderung, die dafür sorgte, dass die Serie in diesem Beitrag ganz weit oben in der Liste steht. Laut MAL bekam die zweite Staffel eine geringfügig schlechtere Wertung, allerdings haben auch nur rund die Hälfte der Zuschauer der ersten Staffel überhaupt abgestimmt, was dafür spricht dass die Serie eher gemieden als angesehen wurde. Viele Fans wussten selbst nach Jahren nicht, dass eine zweite Staffel überhaupt existiert. Als Fazit wäre lediglich zu sagen, dass die zweite Staffel definitiv nicht schlecht ist. Die Animation ist auch besser und flüssiger. Als Fortsetzung der ersten Staffel ist sie jedoch definitiv weniger geeignet, da man sie praktisch nur als eigenständige Serie betrachten kann.
Darker than Black – Staffel 1 vs. Staffel 2
Darker than Black ist eine eher ältere Serie, die aus dem Hause Bones im Jahre 2007 veröffentlicht wurde. Mit insgesamt zwei Staffeln und mehreren OVAs, reiht sich Darker than Black unter den Top Klassikern wie Death Note & Ergo Proxy ein. Während die erste Staffel 25 Folgen hatte, kam die 2. Staffel – erschienen im Jahre 2009 – nur noch mit 10 Episoden. In Deutschland wurde von Peppermint Anime im Juni 2017 die Gesamtausgabe veröffentlicht.
Die Story von Darker than Black siedelt sich im Genre Sci-Fi, Thriller und Mistery an. Dabei eröffnete sich an verschiedenen Kontinenten, darunter auch in Japan das sogenannte “GATE”. Um das Gebiet um das Gate passieren sehr oft mysteriöse Dinge und die Wissenschaftler stehen hier vor einem Rätsel. Zeitgleich erschienen allerdings außergewöhnliche Personen, die sich auch “Contractors” nennen. Das sind Menschen, die eine außergewöhnliche Fähigkeit haben und nichts anderes kennen oder können als andere Menschen zu töten. Was auch noch dazu kommt, sind die Geheimdienste, die sich gegenseitig behindern.
Der chinesische Hauptprotagonist Hei allerdings, der nach außen wie ein einfacher normaler Austauschstudent aussieht, operiert im geheimen für eine Organisation. Die Ziele der Organisation sind unklar. Was allerdings klar ist, dass Hei ebenso ein Contractor ist – mit dem Spitznamen “Black Reaper”.
Wer auf Untergrund-Organisationen, Auftragsmorde und Kriminalität aber auch Sci-Fi und Mistery steht, dem könnte die Serie gefallen. Jedoch selbst für Personen, welchen dieses Genre nicht wirklich zusagt. Es ist auch hoch zu halten, dass in der Serie viele Aspekte wie Verrat und Tod vorkommen. Auch explizite Szenen, in welchen unbeteiligte schonungslos in Stücke zerrissen werden, ist ein Merkmal dieser düster-gehaltenen und rätselhaften Serie.
Doch nun stellt sich die Frage: Warum findet sich so eine Kultserie bei uns in der Liste? Die Antwort liegt bei den Unterschieden zwischen den beiden Staffeln.
Staffel 2: Undurchsichtige Charakterentwicklung, Story & mehr
Fans bezeichnen die zweite Staffel als das misslungenste Prequel, die ein Anime wahrhaftig heute haben kann. Das liegt besonders an der Tatsache, dass Story, Charaktere und Atmosphäre der zweiten Staffel komplett ausgetauscht oder so verändert wurden und mit der Original-Serie rein gar nichts mehr zu tun haben.
Nach ihrer Meinung handelt es sich also bei der zweiten Staffel alles andere als um einen würdigen Nachfolger. Obwohl die zweite Staffel zu beginn noch etwas in Fahrt kommt, endet sie bereits ab der Mitte hin in einem komplexen Chaos, welches die Fragen aus der vorherigen Staffel nicht nur weiterhin unbeantwortet bleiben lässt – sondern sogar noch mehr Fragen produziert, die nicht einmal mehr wirklich mit der Serie zu tun haben. Der Zusammenhang bzw. die Verbindung beider Staffeln fehlt hier völlig.
Was dem ganzen noch das Fass zum überlaufen brachte, ist der Verbleib und der Status des Hauptprotagonisten aus der ersten Staffel. Fähigkeiten sind im Vergleich zur ersten Staffel nicht mehr an bestimmte Elemente gebunden – im Gegenteil: Plötzlich können mit dem Fähigkeiten Waffen oder dergleichen herbei beschworen werden. Unpassende Szenen tauchen zuhauf auf, wie auch die monotonen Soundtracks, die in der ersten Staffel Spitzenreiter waren. Definitiv ist die Serie natürlich nicht schlecht wie von der Fanbase entsprechend dargestellt – sollte allerdings weniger als eine Fortsetzung der Serie angesehen werden. Nur dann lässt es sich, besonders für Hardcore-Fans dieser Serie, ansehen.
Während die erste Staffel auf MAL einen überdurchschnittlich hohen Score von knapp über 8,5 erhielte, bekam die zweite Staffel eher einen durchschnittlichen Score von gerade mal 7,5.
Oreimo – Staffel 1 & 2 vs. die letzte Episode(n)
Keine andere Serie hat vor einigen Jahren so eine kontroverse Diskussion verursacht wie Oreimo. Und kein anderer Anime mit einer Länge von 32 Episoden (Staffel 1+S1-OVA+Staffel 2+S2-OVA) wurde komplett über Bord geworfen wie bei Oreimo in nur einer einzigen Stunde. Dabei unterhielt die Serie von Anfang an bis zum Schluss. Gut, so übertrieben wie nun hier dargestellt war es eigentlich echt nicht – oder doch? Allerdings sorgte die Serie bei Anime- und Oreimo-Fans für ziemlichen Unmut, als sie diesen Radikalen Richtungswechsel in den letzten zwei bis drei Episoden gesehen haben. Doch was war überhaupt passiert und wieso wurde die komplette Serie über Bord geworfen, als die letzte Episode ausgestrahlt wurde?
Lasst uns ganz von vorne beginnen. Oreimo, die Abkürzung für “Ore no Imouto ga Konnani Kawaii Wake ga Nai”, handelt um die Geschwister Kyousuke und Kirino. Kirino, die Schwester hält nicht viel von ihrem Bruder und bezeichnet ihn als Nutzlosen Abschaum. Sie bringt die besten Noten von der Schule mit und pflegt einen höheren Umgangston. Ihr Zimmer ist stets aufgeräumt, sauber, und sie pflegt auch vor allem ihr Äußeres. Ihre Familie ist ziemlich stolz auf sie. Anders als ihr Bruder Kyousuke, der es lediglich gemütlich haben will und sonst eigentlich nicht viel mit seiner Schwester gemeinsam hat. Die Mutter der beiden umsorgt natürlich beide gleichermaßen, der Vater jedoch ist bei der Polizei eingestellt und gibt ein eher furchterregend strenges Bild von sich, dass man glauben könnte er sei bei der japanischen Mafia “Yakuza” eingestellt.
Eines Abends findet Kyousuke allerdings eine Spiele Hülle mit einem sehr verstörenden Inhalt. Genau genommen ein Anime-Eroge-Computerspiel. Ziemlich ungewöhnlich, denn von wem könnte dieses Spiel überhaupt sein? Die Mutter hat für so etwas keine Zeit – und der Vater, der als Polizist eingestellt ist, hasst Anime- und Manga-Kram und besitzt die Meinung, dass dieses einen schlechten Einfluss auf die Gesellschaft hat.
Wem gehört das Spiel und was für einen Einfluss hat es auf den weiteren Verlauf der Serie? Das müsst ihr euch schon selbst ansehen.
In dem Anime geht es also um die beiden Geschwister, sowie das erschließen von neuen Freundschaften mit gleichgesinnten.
Was sich also zunächst wie eine interessante Geschichte rund um den Protagonisten und das Otaku-Leben handelt, löst sich erst gegen Ende auf, in welche Richtung sich das ganze bewegte. Dabei war das Ende von Oreimo gar kein Geheimnis. Wer den Novel kannte, der wusste wie der Anime nach dem Original-Werk endete. Die Tatsache hielt jedoch nicht davon ab, der ansonsten wirklich wunderschönen Geschichte des Animes eher eine schlechte bis moderate Bewertung zu geben. Die letzten drei Episoden, die für Unmut sorgten und auf MAL eine derart schlechte Bewertung erhielt. Dabei war das fast vorherzusehen: Während es in der ersten Staffel um jene oben genannte Elemente ging, ging die zweite Staffel mehr in Richtung Romance und Beziehungen.
Dragonball – GT vs. der ganze Rest
Jeder kennt es. Man liebt oder hasst es. Eine Serie, die wir nur kurz anschneiden möchten. Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung der Kult-Serie “Dragonball GT”. Eine Serie, die einen radikalen Schritt nahm, mit dem nur die wenigsten zufrieden waren. Bereits auf MAL verbuchte die Serie eine Durchschnittswertung von gerade mal 6,6. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass die Serie so eine negative Resonanz bekam im Vergleich zu den anderen Serien wie etwa Dragonball oder Dragonball Z?
In der Tat handelt sich bei Dragonball GT nicht um eine Fortsetzung im Stile von Akira Toriyama. Auch in späteren Interviews und Stellungnahmen konnte man bereits indirekt Andeutungen entnehmen, dass der Schöpfer von Dragonball alles andere erfreut war über die Entwicklung von Dragonball GT. Wenn auch die Serie nicht unter dem Original-Schöpfer produziert wurde – hatte die Serie durchaus Potenzial. Die Story klang ein wenig eigenartig, doch hätte sich vor ihren Prequels trotzdem nicht zu fürchten brauchen. Durch einen Zufall wurde versehentlich gewünscht, dass sich Goku wieder in ein kleines Kind verwandelt. Nun gilt es, gemeinsam mit Pan und Trunks die (Black) Dragonballs zu finden – ansonsten fliegt die Erde in die Luft.
Die Idee war gar nicht so schlecht. Sie war seltsam, eigenartig und anders als man es vom Franchise kannte. Es war verrückt. Doch man gab der Serie dennoch eine Chance. Was man allerdings präsentierte bekam, war an Enttäuschung nicht zu überbieten. So zumindest die Kritik. Fernab der Tatsache, dass RTL2 viele Szenen oder ganze Folgen herausgeschnitten hat und die komplette Serie vollkommen ruinierte, hagelte es zu sehr an der Umsetzung. Zu viele Logik-löcher verdarben Fans die Stimmung zur Serie.
Lediglich erst gegen Ende konnte die Staffel zwar wieder aufholen – reichte letztlich aber nicht, den Sturm der Kritiken loszuwerden. Zumal auch viele gezeigte Inhalte keine Relevanz für die Hauptgeschichte des Dragonball-Franchise hat.
Dragonball GT findet sich nur bedingt auf unserer Liste wieder. Doch eine Erwähnung in diesem Beitrag hat die Serie durchaus verdient.
Ojamajo Doremi – Staffel 1-4 vs. OVA “Na-i-sho”
Womöglich hat keiner von euch mit dieser Serie gerechnet und womöglich gibt es nur ganz wenige, die die Serie überhaupt kennen. Fans, die bereits mit Anime durch RTL2 aufgewachsen sind, können sich vielleicht nur wage an Doremi und ihre Freundinnen erinnen. Wir fanden diese Tatsache interessant und dachten: Als “nice2know” könnten wir diese Serie mit auf unserer Liste setzen.
Worum geht es in der Serie? Doremi, der kleine Tollpatsch besuchte eines Tages ein unheimliches Haus und traf auf eine Hexe. Blöderweise sprach sie das aus, was sie niemals sagen durfte: Sie beschuldigte diese eine Dame, eine Hexe zu sein. Prompt verwandelt sich die Dame Majorika im Hexenoutfit in einen sogenannten “Hexenfrosch”. Damit sich dieser wieder zurückverwandelt, muss Majorika, Doremi als Hexenschülerin aufnehmen, sie als eine echte Hexe ausbilden und die Hexenprüfungen bestehen lassen – nur dann kann sich Majorika wieder zurückverwandeln. Zu blöd also, dass Doremi auch noch gleich ihre Freundinnen mit reinzieht.
Die Serie wurde für das jüngere Publikum produziert und ist eigentlich auch sonst eine nette und schlicht-gehaltene Kinderserie. Manchmal werden auch gewisse Weisheiten dem jungen Publikum – besonders Mädchen – vermittelt. Also eigentlich alles nichts besonderes. Produziert wurde die Serie unter Toei Animation und in Deutschland wurde lediglich nur die ersten zwei Staffeln ausgestrahlt.
OVA Na-i-sho: Mehr auf Gesellschaftliche Tabu-Themen ausgerichtet
Die OVA mit dem Namen “Na-i-sho” diente als Übergangs Staffel von der dritten zur vierten. Es war ein 13-teiliger OVA mit jeweils rund 25 Minuten Episodenlänge. Jede dieser Episoden beinhaltete eine eigene Kurzgeschichte.
Allerdings unterscheidet die OVA sich ziemlich von der für das junge Publikum ausgerichtete Art. Denn anders wie in den einzelnen normalen Episoden, thematisiert das OVA einige spezielle Themen. So zeigte sich bei einigen Episoden, wie eine bestimmte Protagonistin Zweifel in ihrem Leben als Schauspielerin hat und dies mit einer bedrückten Stimmung und Animation untermalt wird.
In einer weiteren Episode wird in die Vergangenheit zurück gereist, um der Trauer einer Großmutter auf den Grund zu gehen. Dabei finden die Hexen heraus, dass die Großmutter damals in einen Jungen verliebt war und sie gemeinsam viel unternahmen, bis der Junge für den Pazifik-Krieg eingezogen wurde, eine Schlacht in der Japan gegen China, später gegen die Vereinigten Staaten einen Krieg führte. Die damalige Großmutter sah ihren jungen Freund nie mehr wieder.
Man könnte also meinen, dass die OVA eines der unschönsten Themen beherzigt. So wie beispielsweise ein junges und krankes Mädchen namens Nozomi, die zufällig auf Doremi traf. Beide trafen sich regelmäßig und spielten dabei Karten. Doremi entschied sich prompt, ihren Wunsch, zu einer echten Hexenschülerin zu werden zu erfüllen und bittet Majorka mit Erfolg, das junge Mädchen unter ihre Fittiche zu nehmen, sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen wird. Als selbst die sogenannte “Königin der Hexenwelt” ihr Einverständnis gab, das Menschenkind zu einer Hexe auszubilden und ihren Wunsch nachzugehen, traf Doremi auf die Mutter des Kindes. Doremi wird klar, dass ihre Bemühungen, Nozomi als Hexenschülerin aufzunehmen, umsonst waren.
Die derartigen Richtungswechsel, die auch nur in diesen OVAs und ansonsten nur selten oder gar nicht in den regulären Episoden auftreten zeigt, dass die Produzenten eine ganz spezielle Richtung einschlagen wollten. Viele Episoden aus dieser OVA-Reihe waren aber so rührend oder traurig, dass man gar nicht wissen könnte wie junge Zuschauer auf solch spezielle Folgen überhaupt reagieren würden. Die OVA-Reihe hat im Vergleich zu der regulären Serienstaffel und den produzierten Filmen die beste Bewertung von Zuschauern auf MAL erhalten.
Wir hoffen, dass euch dieser Beitrag gefallen hat. Stimmt ihr uns in allen Punkten zu oder denkt ihr, wir haben was übersehen? Welche Serie hat euch ebenso am ehesten enttäuscht, weil sie im Vergleich zum Vorgänger völlig anders war? Oder welche Serie hat sich sogar mittendrin vollkommen verändert?
Sicherlich gibt es noch viel mehr Serien, die einen ziemlichen Erfolg feierten, die Produzenten jedoch mit einer zweiten Staffel das komplette Franchise gegen die Wand gefahren haben. Wenn euch eine Serie einfällt, dann schreibt es uns!